Darunter verstehen wir die realistische Rekonstruktion des mittelalterlichen Gruppenkampfs. Dabei geht es nicht nur darum den ganzen Körper als Trefferzone zu definieren, sondern auch die Waffen effizient und realistisch zu gebrauchen.
Der VK ist in dieser Art ein sehr junges Kampfsystem. Auf vielen großen Veranstaltungen wird schon länger mit erweiterten Trefferzonen (z.B. Wolin, Neutstadt-Glewe) gekämpft. Der hier definierte VK hat seine Wurzeln jedoch aus den Lehren von Roland Warzecha und Tobias Wenzel alias Toke von Hammaborg. Deren einzigartigen Techniken mit dem großen Rundschild wurden vom Team Austria aus Innsbruck auf den Gruppenkampf übertragen und um weitere Waffenarten ergänzt.
Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass im VK die spezifischen Eigenschaften der einzelnen Waffen auf realistische, effiziente Art und Weise mit einbezogen werden (z.B. Stechen aufs Gesicht, wirksamer Schildeinsatz usw.).
Um diesen Ursprung gerecht zu werden ist ein hohes Maß an Technik und Training notwendig. Dengeln in Bayern wird die Rahmenbedingungen dafür schaffen und verschiedene Möglichkeiten bieten um diese Techniken zu erlernen. Unerlässlich ist es jedoch, dass jeder einzelne Fechter regelmäßig trainiert.
Hier ein paar interessante Links um einen Eindruck dieses Systems zu bekommen und um sich die Techniken anzuschauen:
Rundschild und Schwert von Hammaborg Techniken über verschiedene Waffenarten
Hier die grundlegenden Prinzipien, welche man beim VK mit dem Schwert beachten muss:
Mit dem Schwert schneiden durch Ziehen bzw. Drücken
Gezogener elliptischer Schlag
Mit dem Schwert stechen
Effiziente Möglichkeit ABER: Hier ist Vorsicht geboten
Bei Speer und Daneaxt sind ebenfalls höchste Vorsicht geboten. Bei Stichen und Schlägen auf die Fechtmaske muss mit diesen Waffen sehr vorsichtig vorgegangen werden, da sie große Wucht entwickeln.
Schlampig ausgeführte Treffer bzw. Schläge mit der flachen Seite der Schwertklinge machen den Gegner nicht gefechtsunfähig.
Ausrüstung
Unerlässlich sind:
Fechtmaske mit 1600N Gut gepolsterte Handschuhe (z.B. Lacrosse-Handschuhe)
Weitere empfohlene Ausrüstung: siehe oben Regeln und Verhalten
Noch mehr als in anderen Kampfsystemen kommt es beim VK auf die Fähigkeit, Fairness, Einstellung und das Verhalten des Kämpfers an. Trefferregelung
Beim VK ist nicht die Anzahl oder Wucht des Treffers ausschlaggebend, sondern welche Wirkung der Treffer bei Verwendung scharfer Waffen erzielen würde. Daher müssen die Waffen wie oben beschrieben effizient eingesetzt werden. Weiterhin kommt es auch auf den Getroffenen an, der entscheiden muss ob der Treffer wirkungsvoll genug war um ihn außer Gefecht zu setzten.
Hier einige grundlegende Erkenntnisse:
Saubere geschnittene Schläge oder Stiche auf
Schwerthand/Schwertarm Kopf, Hals oder Gesicht Beine Torso
machen den Getroffenen gefechtsunfähig.
Der Schild hat nicht nur die Funktion seinen Träger Schutz zu bieten, sondern ist auch als Waffe zu betrachten. Aus diesem Grund wird er auch als Defensivwaffe bezeichnet. Beim Angriff mit dem Schild sind saubere und gezielte Schläge mit der Schildkante bzw. mit dem eisernen Buckel eines Rundschildes zum Gesicht des Fechters als wirkungsvollen Treffer anzusehen. Bei diesen Angriffen ist darauf zu achten, ihn nicht mit voller Wucht auszuführen, da die Fechtmasken oftmals nicht die ganze Kraft aus dem Schlag nehmen können.
Psychologie im Kampf
Zu einer realistischen Rekonstruktion eines mittelalterlichen Gefechts ist es unerlässlich sich in die Situation eines Kriegers zu versetzten. Jegliche Aktion eines Kämpfer sollte er optimaler Weise auch in einem echten Kampf mit scharfen Waffen vertreten können. Das heißt es sollte immer so durchdacht und konzentriert gefochten werden, als wäre man in einer echten Kampfsituation. Es wird niemals möglich sein ein mittelalterliches Gefecht exakt nachzustellen, doch muss es immer die Maxime sein der Realität so nahe wie möglich zu kommen.